Zeit ohne Kinder

Die Kinder für die Schule fertigmachen oder das Homeschooling organisieren, zur Arbeit gehen oder zuhause arbeiten, während die Kinder betreut werden müssen. Nebenbei noch den Haushalt machen und das Essen kochen. Das letzte Jahr hat gerade Familien viel abverlangt. Obwohl sich die Corona-Situation gebessert hat und die Beschränkungen weniger werden, zeigt sich doch, dass der Weg zu mehr Normalität nicht gerade einfach ist.

Frau liegt entspannt auf Wiese

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Nun steht der Sommer vor der Tür, und Eltern haben die Möglichkeit ihre Kinder bei Ferienangeboten in der Region anzumelden. Vielleicht kümmern sich auch Großeltern oder Freunde für ein paar Tage um die Kinder, damit Eltern oder Alleinerziehende einmal Zeit für sich haben. Zudem bietet die Bundesarbeitsgemeinschaft Familienerholung Familienurlaube mit Zeit füreinander und auch Zeit für sich an. Besonders Familien in belastenden Situationen soll der Urlaub ermöglicht werden.


Neue Kraft tanken

Kinderfreie Zeit bedeutet Zeit für sich selbst und auch Zeit für die Partnerschaft. Diese Zeit sollte für sich genutzt werden, um wieder neue Kraft für den Alltag mit den Kindern zu schöpfen. Auf der anderen Seite profitieren auch die Kinder von Freiräumen und lernen Neues kennen. Das Haus der Familie Puderbach beschäftigt sich in diesem Monat mit dem Thema „Zeit ohne Kinder“, stellt Ferienangebote für Kinder und Jugendliche vor und gibt Tipps, wie Eltern die gewonnene Zeit für sich nutzen können.

Balsam für die Seele

Kaffeetasse Hand und Buch

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Das Leben mit Kindern ist anstrengend. Dies wissen alle Eltern. Da ist es wie Balsam für die Seele, wenn die Kinder das ganze Wochenende bei Oma und Opa verbringen. Ein schlechtes Gewissen ist deshalb fehl am Platz. Als Elternteil und besonders als Alleinerziehende/r leistet man Unvorstellbares bei der Versorgung und der Erziehung der Kinder. Um dies auch weiterhin gut zu stemmen, sind Auszeiten vonnöten, in denen die elterlichen Energiespeicher wieder aufgeladen werden können.

Was ist mir jetzt wichtig?

Paar am See in Abendlicht

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Neben der Rolle als Mutter oder Vater bleibt man auch immer noch eine Frau oder ein Mann, vor allem aber ein selbstständiges Ich mit eigenen Bedürfnissen. Wenn also die Kinder aus der Wohnung sind und langsam Stille einkehrt, sollte man als Elternteil nicht plötzlich aufspringen, um jetzt endlich mal die Schränke abzuwaschen oder den Keller zu entrümpeln. Machen Sie sich eine schöne Tasse Kaffee oder Tee, legen Sie sich auf das Sofa und genießen Sie die Ruhe. Überlegen Sie sich: Was brauche ich jetzt? Was möchte ich gerne machen?

Zeit allein oder Zeit zu zweit

Vielleicht hat man Lust, mit dem Partner abends Essen oder durch die Stadt bummeln zu gehen. Oder einen Spaziergang zu machen. Machen Sie, wonach immer Ihnen der Sinn steht. Wenn Sie etwas mit Ihrem Partner unternehmen, achten Sie darauf, dass sie nicht andauernd über die Kinder sprechen. Denn gerade davon wollten Sie ja einmal Abstand haben. In diesen Momenten sollte die Partnerschaft im Mittelpunkt stehen. Natürlich ist es nicht einfach von Familienalltag direkt auf Zweisamkeit zu schalten. Deshalb sollte man es langsam angehen lassen und erst einmal ein gemeinsames Essen im Restaurant genießen anstatt sofort ein Pärchen-Wochenende durchzuplanen.

Wer Zeit für sich selbst braucht, der sollte sich von seinen eigenen Bedürfnissen leiten lassen. Ob Sport, ein Entspannungsbad, ein Treffen mit Freund*innen, lange schlafen oder endlich die Folgen der Lieblingsserie schauen. Hauptsache ist, Sie fühlen sich wohl.

Freiräume und Freude auf's Wiedersehen

Kinder auf Feldweg von hinten

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Doch die Zeit ohne Kinder hat noch einen anderen Effekt: Eltern, die sich ab und zu eine Ruhepause freischaufeln können, gehen gelassener mit den Sorgen und Nöten des Nachwuchses um. Außerdem geben sie ihren Kindern den eigenen Freiraum, neue Erfahrungen zu sammeln. Die Großeltern oder die Freunde sind vielleicht nicht so vorsichtig wie man selbst und geben den Kindern mehr Freiheiten. Auf Ferienfreizeiten erfahren Kinder, wie spannend es ist, neue Freundschaften zu knüpfen und woanders zu schlafen. Wenn das Wochenende oder die Freizeit dann vorbei ist, ist auch die Wiedersehensfreude auf beiden Seiten groß.


Unterstützung für Familien

Jetzt sind diese Tipps alle gut, wenn man einen Familienverband und Freunde hinter sich weiß, die einem helfen, eine Auszeit von den Kindern zu nehmen. Was ist mit den Eltern oder Alleinerziehenden, die aus welchen Gründen auch immer, ohne familiäre Unterstützung da stehen?

Frau berät andere Frau

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Dazu kommt: Wir wissen alle, wie schwierig es ist, die sechs Wochen Sommerferien zeitlich mit dem Beruf zu verbinden. Das ist für alle Familien eine Meisterleistung in Planung und Logistik. Nicht zu vergessen diejenigen Familien, die nicht genug Geld haben, um in den Urlaub zu fahren oder ihren Kindern die Ferienbetreuung oder das Sportcamp zu bezahlen.

Für Familien zusammenarbeiten

Gerade in diesen Fällen ist es wichtig, für die Familien da zu sein und sie zu unterstützen. Durch die Zusammenarbeit von Kindergärten, Schulen, Jugendpflege, Verwaltung, Jugendämtern und Institutionen der Wohlfahrtspflege kann an dieser Stelle vieles aufgefangen werden.

Familie Füsse mit Farbe

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Wenn Sie Hilfe oder finanzielle Unterstützung benötigen, haben die Mitarbeiter*innen des Diakonischen Werkes in Neuwied immer ein offenes Ohr für Sie, helfen Ihnen bei der Antragstellung oder leiten Sie an die entsprechenden Stellen weiter. Sie erreichen die zugehende Beratung in Kitas und Grundschulen für die VG Puderbach über die Zentrale, Tel. 02631-3922-0.

Das Kreisjugendamt in Neuwied ist unter Tel. 02631 803-111, jugendamt@kreis-neuwied.de zu erreichen. Die Jugendpflege der VG Puderbach ist telefonisch unter Tel. 02684-1382 im "Alten Bahnhof" in Puderbach, die Jugendpflege der VG Dierdorf unter Tel. 02689-291-27 sowie die Jugendpflege der VG Rengsdorf-Waldbreitbach unter Tel. 02634-61 114 oder -115 erreichbar.