Trennung meistern – Kinder stärken

Ein Gruppentraining für Eltern nach Trennung und Scheidung

Eine Trennung oder Scheidung ist für alle, für Eltern und Kinder, ein einschneidendes Erlebnis. Wenn sich die Eltern dennoch verständigen können, ist es zwar trotzdem schwer, aber die wichtigsten Dinge können geklärt und die Folgen für die Kinder abgemildert werden. Manche Trennungen sind aber auch von heftigem Streit begleitet, die Emotionen kochen hoch, die Nerven liegen blank und Einigungen im Interesse der Kinder fallen schwer. Bei wem bleiben die Kinder, wie viel Umgang ist gut, ist die Erziehung noch gewährleistet, wird mein Kind beeinflusst?

Mit dem Gruppentraining möchten wir Sie in dieser schwierigen Phase begleiten und Ihnen Hilfen an die Hand geben, mit denen Sie die Situation bewältigen und neue Lösungen finden können.

Inhalte des Elterntrainings

Sie lernen, aus der Achterbahn der Gefühle und den Konflikten auszusteigen, wieder gut für sich zu sorgen. Sie entdecken neue Handlungsmöglichkeiten und Lösungswege zur Erleichterung der Kommunikation. Gemeinsam nehmen wir die Gefühle und Bedürfnisse Ihrer Kinder in den Blick. Erziehungstipps helfen Ihnen, die Elternschaft trotz Trennung weiterhin positiv zu gestalten und zu erleben.

Die 6 Module des Elterntraining

  • Trennung und Chance
  • Konflikte und Lösungen
  • Mein Kind und die Trennung
  • Eltern bleiben—Teil 1
  • Eltern bleiben—Teil 2
  • Zukunftsmodell „Arbeitsteam“

Kursleitung:

Sonja Ghabour (M.Sc. Psychologin)
Martina Bauer (M. Sc. Psychologin)

Termine für den nächsten Kurs

Jeweils mittwochs, 19. Februar 2025,  26. Februar 2025, 12. März 2025, 19. März 2025, 26. März 2025 und 02. April 2025

jeweils von 17:00 - 20:00 Uhr

Ort: Rheinstr. 69, 56564 Neuwied

Alle Termine sind verbindlich wahrzunehmen!

Ablauf des Elterntrainings

  • findet in kleinen Gruppen, mit max. acht Personen statt
  • es können nicht beide Elternteile gleichzeitig teilnehmen. Wir führen eine Warteliste für den nächstfolgenden Kurs
  • die Gruppen finden verbindlich an sechs Abenden statt, jeweils mittwochs von 17.00 Uhr bis 20.00 Uhr
  • für Kinderbetreuung während der Gruppentermine wird bei Bedarf gesorgt
  • mit Gesprächen und Übungen werden Lösungen für schwierige Situationen gemeinsam erarbeitet
  • verschiedene Materialien und ein zu füllender „Werkzeugkoffer“ unterstützen Sie dabei, die erarbeiteten Inhalte im Alltag umzusetzen
  • alle Inhalte der Sitzungen sind absolut vertraulich

Anmeldung unter:

Gemeinsame Diakonische Werke
Rheinland-Süd gGmbH
Rheinstraße 69
D-56564 Neuwied
Tel. 02631-3922-0
E-Mail: sekretariat.neuwied@diakoniehilft.de
www.diakonie-neuwied.de

Schlechtes Zeugnis – was nun?

Ende Januar gibt es in Rheinland-Pfalz die Halbjahreszeugnisse. Das ist für viele Schüler*innen ein wichtiger Termin. Die Noten des Halbjahrzeugnisses zeigen, ob man sich verbessert hat oder in diesem oder jenem Fach noch mehr getan werden sollte. Schlechte Noten auf dem Zeugnis führen oft zu Ärger und Streit in der Familie. Manche Kinder trauen sich erst gar nicht mit dem Zeugnis nach Hause.

Ruhe bewahren

Eltern sollten erst einmal Ruhe bewahren, denn Druck und Ärger bringen nichts. Viele Eltern reagieren angesichts von schlechten Noten mit Enttäuschung und drohen mit Konsequenzen: „Dann gibt es kein Fußball mehr für dich. Jetzt wird nur noch gelernt.“ Doch das Wegnehmen von Hobbys, in denen das Kind gut ist und woran es Spaß hat, ist der falsche Schritt. Durch die Freizeitbeschäftigung erfährt das Kind Bestätigung und das Selbstwertgefühl wird erhöht. Außerdem ist das Hobby ein Ausgleich zum Schulalltag.

Hilfreiche Tipps zum Thema: Kommunikation in der Familie

Verständnis zeigen

Die vergangenen zwei Schuljahre waren zudem für alle nicht leicht: Lockdown, Homeschooling, Präsenzunterricht mal ohne, mal mit Maske. Mit den steigenden Zahlen der letzten Wochen hat sich auch die Anzahl der Schüler*innen, die in Quarantäne sind, erhöht. Das macht das Lernen nicht gerade einfacher. Von diesem Standpunkt aus betrachtet, hat Ihr Kind Beachtliches geleistet. Unter solchen Bedingungen ist es verständlich, dass manche Noten in den Keller gerutscht sind.

Junge mit Kopf auf Büchern

© Karolina Grabowska/Pexels

Gemeinsam überlegen

Wichtig ist es, Ihr Kind in solch einer Situation nicht allein zu lassen, sondern es zu begleiten. Ist die Versetzung bedroht, sollte dies dem Kind auch klar gemacht werden. Kein Kind möchte gerne die Klasse wiederholen. Gemeinsam kann überlegt werden, was nun getan werden sollte. Als Eltern haben Sie immer die Möglichkeit, ein Gespräch mit den Lehrern zu suchen. Vergessen Sie nicht: Noten sind eine Momentaufnahme und beschreiben die Leistung des Kindes zu einem bestimmten Zeitpunkt.

Hilfe holen

Liebeskummer, Mobbing sowie Probleme mit Freunden oder in der Familie führen mitunter zu einem plötzlichen Abfall der Noten. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber. Nicht zu vernachlässigen ist auch die Beziehung zwischen Lehrer*innen und Schüler*innen und das Klima in der Klasse. Die Erziehungsberatung des Diakonischen Werkes im Ev. Kirchenkreis Wied bietet Ihnen hierbei Unterstützung und Rat an.

Mädchen macht Hausaufgaben

© Jena Backus/Pexels

Motivation statt Druck

Motivation ist der Schlüssel für bessere Noten. Dagegen erzeugt Druck bei Kindern Angst. Diese Angst aber blockiert das Kind wiederum. Plötzlich hat das Kind Angst vor Klassenarbeiten oder es hat während der Prüfung einen Blackout und kann sich an das Gelernte nicht erinnern. Setzen Sie zusammen mit Ihrem Kind realistische Ziele: Was möchtest du in vier Wochen erreichen? Auf diese Weise gehen Sie kleine Schritte und überfordern das Kind nicht. Zugleich wird es miteinbezogen und lernt Eigenverantwortung.

Routine hilft

Die Hausaufgaben sollten vom Kind regelmäßig erledigt werden. Eltern können ihre Kinder unterstützen, indem diese für ein angenehmes Lernumfeld sorgen und Routine in die Erledigung der Hausaufgaben bringen. Das heißt, feste Zeiten dafür zu vereinbaren, z.B. nach dem Essen, und Smartphone & Co. für diese Zeit vom Schreibtisch verbannen, damit das Kind nicht abgelenkt wird.

Interesse zeigen

Auch wenn die eigene Schulzeit längst vorbei ist und man sich nicht für alle Fächer interessiert, hilft es dem Kind, Interesse am Lernstoff zu zeigen. Loben Sie Ihr Kind, wenn es etwas gut gemacht hat und Sie sehen, dass es sich Mühe gibt. Belohnungen wie Geld oder kleine Geschenke sind vielleicht gut gemeint von den Eltern, erhöhen aber den Druck auf das Kind. Besser ist da eine gemeinsame Runde Fußball draußen oder ein Familienausflug am Wochenende.

Vater mit Kind auf Arm

Kinder brauchen Trost

Beim Thema Trösten sollte eines ganz klar sein: Trösten kann man nie genug. Die Meinung, dass zu viel Aufmerksamkeit und Trost Kinder verweichlicht und verwöhnt, ist veraltet. Viel wichtiger ist es, das Kind in seinem Kummer ernst zu nehmen und Verständnis zu zeigen.

Trost tut gut

Erwachsene haben ein anderes Empfinden als Kinder. Was wir selbst als nicht so schlimm ansehen, ist für Kinder oft in diesem Moment eine Katastrophe. Bis zum 8. Lebensjahr sind Kinder nicht in der Lage, ihre Gefühle vollständig zu kontrollieren. Sie brauchen jemanden, der sie bei starken Gefühlen anleitet, ihnen vermittelt, wie sie damit umgehen sollen. Mit der Zeit erlernen sie Wege, um mit ihren Gefühlen umzugehen.

Kinder suchen Trost bei ihren engsten Vertrauenspersonen, sei es bei den Eltern, den Großeltern oder anderen Bezugspersonen. Trost ist dabei nicht gleich Trost - jede Situation erfordert das passende Maß an Trost zu finden. Der erste Schritt sollte immer sein, sich dem Kind zuzuwenden, sich für den Kummer des Kindes Zeit zu nehmen und dabei selbst ruhig und besonnen zu bleiben.

Kummer ernst nehmen

Mit einfachen Worten kann die Situation zusammengefasst werden: "Du hast dich gestoßen. Das tut weh." In den Arm nehmen, wiegen und sanft streicheln signalisiert dem Kind, dass es ernst genommen wird. Die Wärme durch den Körperkontakt, aber auch ein sanfter Tonfall beruhigen das Kind. Zudem wird während des Tröstens das Bindungshormon Oxytocin im Körper freigesetzt. Das Hormon trägt zu einer gesunden Bindung zwischen Eltern und Kindern bei.

Mutter hält schreiendes Baby auf Arm

© Sarah Chai/Pexels

Trostrituale können weiterhelfen. Durch Erfahrung findet man als Eltern heraus, was dem eigenen Kind am besten hilft. Vielleicht beruhigt sich das Kind, indem man etwas singt. Oder ein buntes Pflaster auf die schmerzende Stelle lässt den Kummer langsam verblassen. Auch das Lieblingskuscheltier kann als Trosthelfer zum Einsatz kommen und auf die Wunde pusten.

Auf Bedürfnisse des Kindes eingehen

Um zu verdeutlichen, wie wichtig das Trostspenden ist, zeigt ein Blick auf den Fall, wenn ein Kind in seinem Kummer oder Schmerz alleingelassen wird. Das Kind befindet sich dann in einer Angstsituation. Stresshormone werden freigesetzt. Besonders schlimm ist dies bei Babys. Im Vordergrund steht die Stillung eines Bedürfnisses wie Hunger, Nähe oder eine volle Windel. Das Kind hört nicht auf zu weinen, weil es sich beruhigt hat, sondern weil es aufgegeben hat.

Wiederholen sich solche Situationen, in denen nicht auf die Bedürfnisse des Kindes eingegangen wird, kann sich dies im Kind verfestigen. Das Kind hat gelernt, ich bin mit meinem Kummer allein. Fehlender Trost wirkt sich auch auf die Eltern-Kind-Bindung aus. Das bezieht sich natürlich nicht auf ein Kind, das mal ein paar Minuten geweint hat.

Gefühle zulassen

Jetzt ist es nicht immer leicht, ein Kind weinen zu sehen. Als Eltern müssen wir lernen, dies auszuhalten. Alle Gefühle sind normal und vollkommen okay. Dies sollte auch dem Kind vermittelt werden. Gerade Jungen brauchen Vorbilder, die ihnen zeigen, dass es normal ist, sich einmal auszuweinen. Dass Weinen und Kummer nicht als Ausdruck von Schwäche angesehen werden. Auf diese Weise erlernen Kinder auch ein gutes Einfühlungsvermögen.

Bär mit Pflaster

© congerdesign/Pixabay

Natürlich gibt es Situationen, in denen das Spenden von Trost schwierig ist. Wenn man selbst schlechte Laune hat, der ganze Tag schon schief läuft oder es Konflikte gibt. Statt sich auf das Kind einzulassen, möchte man die Situation rasch hinter sich zu bringen. Und tappt in die Falle, Kummer nach dem Maßstab eines Erwachsenen zu bemessen. Aber ebenso wie es keine perfekten Eltern gibt, gibt es keine perfekten Tröster*innen. Manchmal reicht die Kraft eben nicht aus und die Nerven liegen blank. Kinder brauchen Eltern, die für sie da sind, auf die sie sich verlassen können.

Sätze, die man nicht sagen sollte:

  • Nun stell dich nicht so an!
  • Nichts passiert!
  • Hör doch endlich mal auf zu weinen!
  • Immer dieses Gejammere!
  • Da muss man doch nicht weinen!

Verständnis zeigen:

  • sich Zeit nehmen und Ruhe bewahren
  • Situation mit einfachen Worten ohne Bewertung beschreiben ("Du bist hingefallen. Ich weiß, dass dir das weh tut.")
  • in den Arm nehmen, wiegen, sanft streicheln, singen
  • Fragen, wie man helfen kann
  • Lösungsvorschläge anbieten ("Ich puste auf deine Wunde, dann heilt sie schneller." Im Falle eines Streits: "Wir sprechen mit deinem Freund und überlegen gemeinsam, was ihr nun tun könnt.")
  • Trostrituale, wie z.B. Pflaster, Kuscheltier, Buch anschauen, Kühlpad

Frühe Hilfen

Mutter legt Kind in die Wiege

© Rodnae Productions/Pexels

Kinder bringen viel Freude, aber auch Verantwortung und Veränderungen mit sich. Da kann es passieren, dass Eltern an ihre Grenzen stoßen und das Gefühl haben, überfordert zu sein. Oft sind frisch gebackene Eltern auch unsicher, ob sie alles richtig machen. Die Frühen Hilfen sind kostenlose Angebote für Eltern ab der Schwangerschaft und für Familien mit Kindern bis 3 Jahre. Mehr dazu.

Mit Kindern kreativ sein

Farbkasten mit Pinsel

© @Michaela/Pixabay

Kinder lieben es, zu malen, zu basteln und Dinge auszuprobieren. Denn es macht Spaß, sich mit Farben auszuleben und mit den Händen Sachen zu gestalten. Um kreativ zu sein, brauchen Kinder nicht viel: Papier, Farben, Pinsel und alltägliche Gegenstände. Mit diesen Materialien lassen Kinder die schönsten Kunstwerke entstehen. Außerdem fördert das Malen und Basteln die Fantasie und trainiert die motorischen Fähigkeiten. Zieht euch die Malschürze an, schnappt euch den Farbkasten und lasst die Farben sprechen! Mit unseren Maltipps werdet ihr selbst zum kleinen Künstler. Mehr dazu.

Titelbild: © Edwin Ariel Valladores