Junge mit Kopf auf Büchern

Hausaufgaben machen – stressfrei

In vielen Familien hängt der Haussegen spätestens nach dem Mittagessen schief: Die Hausaufgaben stehen an. Die aus der Schule nach Hause gekommenen Kinder haben erst einmal keine große Motivation, sich an die Schularbeiten zu setzen. Und auch die Eltern verspüren wenig Lust, zumal es immer wieder zu Diskussionen um den Sinn und Zweck der Hausaufgaben kommt. Der Frust ist also auf beiden Seiten bereits groß. Tipps, wie man gelassener mit Hausaufgaben umgeht, gibt es hier.

Hausaufgaben sollen die im Unterricht vermittelten Kenntnisse sichern und festigen sowie das eigenverantwortliche Lernen von Kindern fördern. Dabei sollten die Aufgaben an die Belastbarkeit und den Kenntnisstand der Schüler*innen angepasst sein. Schließlich geht es um die Frage: Hat der Schüler/die Schülerin den Stoff verstanden? Die gemachten Hausaufgaben zeigen dem Lehrer, ob der Stoff nochmals wiederholt werden muss oder etwas Neues gelernt werden kann.

Wann sollten Hausaufgaben gemacht werden?

Maeppchen mit Stiften

© flockine/Pixabay

Kinder brauchen nach der Schule eine Pause. Nach dem Essen eine halbe bis eine Stunde ist ausreichend, um sich auszuruhen. Für die Hausaufgaben selbst ist ein Zeitpunkt zwischen Mittagessen und Abendessen sinnvoll. Einige Kinder erledigen ihre Hausaufgaben gerne nach dem Mittagessen, andere machen sie lieber später nachmittags. Finden Sie gemeinsam mit Ihrem Kind die passende Zeit heraus. Die Schulaufgaben sollten einen festen Platz in der Tagesstruktur haben. Hilfreich hierbei kann ein Wochenplan oder Familienplaner sein, den man gemeinsam mit dem Kind aufstellt.

Wie gestalte ich einen Familienplaner?

Wie lange sollten Hausaufgaben dauern?

Hausaufgabenzeiten Grafik

Die Grafik zeigt die durchschnittlichen Richtwerte der einzelnen Bundesländer. Wenn das Kind die vorgeschriebene Zeit für die Hausaufgaben oft überschreitet, sollte Rücksprache mit den betreffenden Lehrfachkräften gehalten werden. Vielleicht muss der Stoff nochmal wiederholt oder der Umfang der Hausaufgaben neu überdacht werden. Zwischendurch kann immer eine kleine Pause eingelegt werden, in der man sich ein Getränk holt, sich etwas bewegt oder kurz an die frische Luft geht.

Der richtige Arbeitsplatz

Genauso wichtig wie die richtige Zeit zum Hausaufgaben machen ist der richtige Ort. Dieser befindet sich nicht am Küchentisch unter jede Menge Trubel, sondern am Schreibtisch im eigenen Zimmer. Im besten Falle ist dieser aufgeräumt, damit die benötigten Bücher, Hefte und Stifte Platz haben. Alles, was ablenken kann - Tablet, Smartphone, Musik, Radio etc. - verschwindet aus der Reichweite des Kindes oder wird gar nicht erst angemacht. Liegt das Handy auf dem Schreibtisch, ist die Verlockung zu groß, schnell die WhatsApp-Nachrichten zu checken.

Unterstützung ohne Einmischen

Mädchen uebt Schreibschrift

© StockSnap/Pixabay

Hausaufgaben sind dazu da, die Fähigkeiten des Kindes zum eigenverantwortlichen Lernen zu trainieren. Kurzum: ihr Kind lernt das Lernen. Es sollte die Schularbeiten also erst einmal alleine machen. Versteht ein Kind die Aufgabenstellung nicht oder tut sich mit einer Aufgabe schwer, können Eltern Hilfestellung geben. Aber immer so, dass das Kind selbst auf den richtigen Lösungsweg kommt. Das Vorsagen der Lösung nimmt dem Kind die Möglichkeit, eigene Lösungswege zu finden. Selbst erledigte Hausaufgaben stärken nicht nur das Durchhaltevermögen und das Selbstvertrauen des Kindes, sondern sind auch ein Erfolgserlebnis für das Kind.

Fehler machen lassen

Am besten nicht neben dem Kind sitzen, während es die Hausaufgaben erledigt. Wer mag es schon, wenn jemand einem die ganze Zeit über die Schulter schaut? Bleiben Sie in der Nähe und beschäftigen Sie sich mit etwas anderem. Braucht das Kind Hilfe, kann es zu Ihnen kommen. Beim Kontrollieren der Hausaufgaben juckt es vielen Eltern in den Fingern, wenn sie Fehler sehen: Das Ergebnis ist nicht richtig und hier ist das Wort falsch geschrieben. Kinder dürfen und sollen Fehler machen! Denn daraus lernen sie. Gleichzeitig sind gemachte Fehler auch eine Rückmeldung an den/die Lehrer*in, dass etwas wiederholt werden sollte.

Noch ein weiterer Tipp

Rucksack mit Schulsachen

© Vinicius Imbroisi/Pixabay

Ein Hausaufgabenheft, in dem die Hausaufgaben richtig aufgeschrieben werden, ist Gold wert. Dasgleiche gilt für Schulbücher und Schulmaterialien, die sich hoffentlich im Ranzen oder Rucksack befinden und nicht in der Schule vergessen wurden. Hat das Kind es versäumt die Hausaufgaben von der Tafel abzuschreiben, beginnt die mitunter nervenaufreibende Jagd nach der richtigen Seite und Aufgabe im Buch. Freunde werden angerufen, der Klassenchat befragt. Am Ende bekommt man zwar die Angaben, aber zu welchem Preis? Kind und Eltern sind genervt und es wurde jede Menge Zeit verloren.

Loben

Wenn ihr Kind etwas richtig gut gemacht hat, loben Sie es. Dabei sollte darauf geachtet werden, wie das Lob geäußert wird. "Super! Toll gemacht!" wirkt nach dem zwangzigsten Mal nicht mehr motivierend, sondern eher so, als würde das Elternteil sich nicht wirklich dafür interessieren. Kinder merken, ob ein Lob ehrlich gemeint ist oder nicht. Es kann helfen, sich eine bestimmte Sache herauszusuchen und diese zu loben oder die Anstrengung an sich hervorzuheben: "Die Buchstabenreihe sieht richtig gut aus. Das "M" geht dir leicht von der Hand." oder "Da hast du dir aber viel Mühe gegeben."

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